Der hydroponische Anbau

Der hydroponische Anbau von Cannabis bietet viele Vorteile, wie schnelleres Wachstum und höhere Erträge, erfordert jedoch auch besondere Aufmerksamkeit und Pflege. Hier sind einige wichtige Aspekte, die Sie beim hydroponischen Anbau von Cannabis beachten sollten:

1. Auswahl des Hydroponik-Systems

Es gibt verschiedene hydroponische Systeme, aus denen Sie wählen können:

  • Deep Water Culture (DWC): Pflanzenwurzeln hängen in einer belüfteten Nährlösung.
  • Nutrient Film Technique (NFT): Dünner Film von Nährlösung fließt über die Wurzeln.
  • Ebb and Flow (Flood and Drain): Nährlösung wird periodisch in den Wurzelbereich gepumpt und dann abgelassen.
  • Drip System: Nährlösung wird kontinuierlich auf das Medium und die Wurzeln getropft.
  • Aeroponik: Wurzeln werden in der Luft besprüht und nicht in einer Flüssigkeit getaucht.

2. Wasserqualität

  • pH-Wert: Der pH-Wert der Nährlösung sollte zwischen 5,5 und 6,5 liegen, um eine optimale Nährstoffaufnahme zu gewährleisten.
  • EC/TDS-Wert: Elektrische Leitfähigkeit (EC) oder Total Dissolved Solids (TDS) messen die Konzentration der Nährstoffe in der Lösung. Halten Sie den EC-Wert zwischen 1,0 und 2,5 mS/cm.
  • Wasserquelle: Verwenden Sie gereinigtes oder destilliertes Wasser, um Verunreinigungen zu vermeiden.

3. Nährstoffe

  • Hydroponische Nährstoffe: Verwenden Sie spezielle hydroponische Nährstoffe, da sie so formuliert sind, dass sie in wässriger Lösung stabil bleiben und leicht von den Pflanzen aufgenommen werden können.
  • Nährstoffverhältnis: Achten Sie auf das richtige Verhältnis von Makro- (N, P, K) und Mikronährstoffen (z.B. Kalzium, Magnesium, Eisen).
  • Nährstoffwechsel: Passen Sie die Nährstoffzusammensetzung an die verschiedenen Wachstumsphasen der Pflanze (vegetativ vs. Blüte) an.

4. Belüftung und Sauerstoff

  • Luftsteine und Pumpen: Verwenden Sie Luftsteine und Luftpumpen, um die Nährlösung mit Sauerstoff anzureichern. Sauerstoffmangel kann zu Wurzelfäule führen.
  • Wurzelbelüftung: Stellen Sie sicher, dass die Wurzeln ausreichend belüftet sind, besonders in Systemen wie DWC oder Aeroponik.

5. Licht

  • Beleuchtung: Cannabis benötigt intensives Licht, insbesondere während der Blütephase. LED- oder HPS-Lampen sind gängig.
  • Lichtzyklen: Halten Sie einen festen Lichtzyklus ein: 18 Stunden Licht und 6 Stunden Dunkelheit für die vegetative Phase und 12 Stunden Licht und 12 Stunden Dunkelheit für die Blütephase.

6. Temperatur und Feuchtigkeit

  • Wassertemperatur: Halten Sie die Temperatur der Nährlösung zwischen 18-22°C, um Sauerstofflöslichkeit und Nährstoffaufnahme zu optimieren.
  • Lufttemperatur: Ideal sind 20-28°C während der Lichtperiode und 15-20°C während der Dunkelperiode.
  • Luftfeuchtigkeit: Halten Sie die relative Luftfeuchtigkeit bei 40-60% während der vegetativen Phase und 40-50% während der Blütephase.

7. Reinigung und Wartung

  • Systemreinigung: Reinigen Sie das System regelmäßig, um Algenwachstum und Nährstoffablagerungen zu vermeiden.
  • Wasserwechsel: Wechseln Sie die Nährlösung alle 1-2 Wochen, um die Nährstoffkonzentration und -qualität aufrechtzuerhalten.

8. Überwachung und Anpassung

  • Überwachung: Nutzen Sie pH- und EC-Meter, um die Nährlösung regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.
  • Anpassung: Reagieren Sie schnell auf Veränderungen in der Pflanzenphysiologie, wie gelbe Blätter (Nährstoffmangel) oder verbrannte Spitzen (Nährstoffüberschuss).

Fazit

Der hydroponische Anbau von Cannabis erfordert sorgfältige Planung, Überwachung und Wartung. Mit der richtigen Ausrüstung und Aufmerksamkeit können Sie jedoch gesunde Pflanzen und hohe Erträge erzielen. Stellen Sie sicher, dass Sie sich gut über die spezifischen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen informieren und bereit sind, Ihre Methoden und Praktiken kontinuierlich anzupassen und zu optimieren.